Seniorenbetreuerin Christine Thaddey

Umgang mit älteren Menschen.

Viele von uns haben in der Familie jemanden, der schon älter ist und möglicherweise leider sogar auch an einer Krankheit leidet. Ob physisch oder psychisch. Jeder Mensch kämpft mit dem Alter und seiner Krankheiten komplett anders. Einige Menschen werden sensibler und traurig, andere wieder böse und mürrisch: eine grosse Bandbreite liegt uns vor. Doch wie geht man diesen Persönlichkeiten um? Ist die Alternative, dass man sie lieber in Ruhe lassen sollte und hoffen, dass sie durch mehr Freiraum alleine klarkommen? Zeigt man besser Mitgefühl oder bringt man gar besser gar Mitleid zum Ausdruck bringen? Hier sind ein paar Tipps, wie mit solchen Situationen umgegangen werden kann.

Die Hilfe von Familien ist sehr wichtig.

Alte und kranke Menschen haben in ihrem Leben schon sehr viel gearbeitet. «Kriegskinder», wie ich sie nenne, mussten sehr früh auf vieles verzichten. Sie waren immer für andere da. Zuerst für ihre Eltern, dann ihre eigenen Kinder und jetzt für Enkel. Jetzt ist die Zeit reif für eigene Bedürfnisse. Gerade für ältere Menschen ist sehr wichtig, so lange wie möglich aktiv zu bleiben und durch Wertschätzung ihrer Familie weitere positive Erfahrungen zu machen. Die Basis dafür sind gemeinsame Zeit, Ehrlichkeit und Liebe.

Die Familie steht an erster Stelle – auch wenn jeder unterschiedlich mit Alter und Krankheit klarkommt. In der Nähe der Familie fühlen sich ältere Menschen sicherer und die psychische Gesundheit ist dadurch entsprechend besser. Es ist wichtig, dass Angehörige Senioren nicht bemitleiden, sondern ganz normal mit ihnen umgehen. Auch wenn es der gesundheitliche Zustand nicht mehr zulässt, sollten die Senioren möglichst viel noch selber machen. Durch diese Vorgehensweise fühlen sich ältere Menschen selbstständiger und sicherer.

Verbände oder Institutionen, die im Bereich «Seniorenbetreuung» tätig sind.

Heute ist leider oft so, dass ältere Menschen gar keine Familienangehörige in ihrer Nähe mehr haben. In dieser globalisierten Welt sind Kinder oder Enkel beruflich viel unterwegs oder im Ausland tätig. Zum Glück gibt diese Institutionen und Verbände, die gesamtschweizerisch tätig sind.

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Pro Senectute
Spitex

Private, persönliche und individuelle Seniorenbetreuung.

Der Anteil der Generation 65 plus an der Gesamtbevölkerung wächst rapide. Bis in fünfzig Jahren werde fast jeder Dritte diesem Alterssegment angehören, sagt das Bundesamt für Statistik voraus. (Quelle Tagesanzeiger). Aufgrund dieser Entwicklung wird es auch immer mehr Menschen geben, die sich in den Dienst privater und persönlicher Seniorenbetreuung stellen. Allerdings ist der Trend schon heute angekommen, dass die Individualität und die persönliche Betreuung (immer gleiche Person) im Vordergrund stehen wird. Und dazu sind ältere Menschen auch bereit, diese Dienstleistung aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Die Zeit, die ihnen bleibt, möchten sie mit liebevollen Betreuerinnen verbringen.

Unterstützung im Alltag und in der Freizeit.

Essentiell ist es, dass ältere Menschen in Bewegung bleiben. Es reicht schon, wenn sie gelegentlich ein wenig spazieren gehen oder auf dem Balkon frische Luft schnappen. Konversation mit Angehörigen oder Betreuerinnen hilft ebenfalls. Seniorinnen und Senioren haben sehr viel zu erzählen und freuen sich, wenn sie ihre Geschichten mitteilen können. Durch diese Erzählungen lernt man ältere Menschen besser kennen. Es gibt einen Einblick in ihr Herz und Seele und zugleich erfährt man, wie es um die geistige Fitness bestellt ist. Für solche Zwecke kann man mit ihnen unterschiedliche Spiele (wie Jassen) machen oder Kreuzworträtsel lösen. Senioren lieben auch gesellschaftliche Anlässe und pflegen gerne ihre Kontakte. Gerade für diese sozialen Aktivitäten, die häufig die Basis für ein angenehmes Leben im hohen Alter darstellen, bieten sich private Betreuerinnen oder freischaffende Pflegefachfrauen an. Selbstverständlich hat nicht immer ein Familienmitglied Zeit und deshalb greift man auf freischaffende Profis zurück.