Der Sommer kommt mit grossen Schritten näher, und damit die Zeit, in der auch Seniorinnen und Senioren wieder mehr an Ausflüge denken. Kein Wunder, denn nie war die ältere Generation so fit und unternehmungslustig wie heute. Tagesausflüge und sogar mehrtägige Reisen sind denn auch bei vielen älteren Menschen sehr beliebt. Und im Gegensatz zu früher können sich die rüstigen Rentnerinnen und Rentner Ausflüge auch eher leisten. Dabei ist der klassische Badeurlaub nicht mehr so angesagt, hingegen stehen vermehrt Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten oder der Besuch kultureller Highlights auf dem Programm. Doch wer Ausflüge mit Seniorinnen und Senioren plant, sollte ein paar Dinge beachten. Hier eine Liste mit nützlichen Tipps, die selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Auf Barrierefreiheit und Mobilitätseinschränkungen achten
Wie Menschen jeden Alters sind auch Seniorinnen und Senioren nicht alle körperlich und geistig in derselben Verfassung. Doch gerade bei ihnen ist es wichtig, auf ein paar Punkte besonders zu achten: Bei den Begriffen «Barrierefreiheit» und «Mobilitätseinschränkung» kommt uns meistens ein Rollstuhlfahrender oder eine gehbehinderten Person in den Sinn. Viele ältere Menschen gehören zu diesen Kategorien. Unternimmt man mit ihnen einen Ausflug zu einer kulturellen Einrichtung oder Veranstaltung, sollte man also vorgängig abklären, ob der Eingang des betreffenden Gebäudes (z.B. eines Museums) auch über eine (rollstuhlgängige) Rampe erreichbar ist. Oder ob man mittels eines Lifts in die verschiedenen Stockwerke gelangen kann. Und natürlich: ob auch rollstuhlgängige Toiletten zur Verfügung stehen. Doch Barrierefreiheit beginnt nicht erst im Gebäude, sondern bereits draussen in der Natur. So ist zu prüfen, ob ein Zugangs- oder Verbindungsweg befahrbar beziehungsweise einfach zu begehen ist – also kein Kiesweg, sondern Asphalt oder Beton. Auch die Steigungen/Gefälle (ob in Gebäuden oder draussen) können für ältere Menschen kritisch sein: Ob sie nun selbständig im Elektromobil oder Rollator auf einen Ausflug mitkommen oder Angehörige oder betreuende Personen ihnen helfen – der Kraftaufwand fürs Vorwärtskommen ist nicht zu unterschätzen. Und das gilt auch für ältere Menschen, die eigentlich «noch gut zu Fuss» sind.
An passende und bequeme Kleidung sowie festes Schuhwerk denken
Für einen gelungenen Ausflug mit Seniorinnen und Senioren muss auch die Kleidung stimmen. Gutes und sicheres Schuhwerk ist Voraussetzung. Bequeme Hosen, T-Shirts oder Blusen sind wichtig. Jacken oder Mäntel sollten an die zu erwartenden Temperaturen angepasst sein. Merke: Die meisten älteren Semester frieren immer ein wenig – auch im Sommer! Und nicht vergessen: Kopfbedeckung und Handschuhe sollten, zumindest als Reserve, ebenfalls im Ausflugsgepäck sein. Mit Sonnenschutz und, bei unsicherem Wetter, Pelerine ist man ebenfalls auf der sicheren Seite. Und dann gibt es da eine Menge kleiner, eigentlich alltäglicher Dinge, die gerne fehlen, wenn es darauf ankommt: Taschen- und Feuchttücher, evtl. Windeln oder Inkontinenz-Unterwäsche, Wundversorgung für die erste Hilfe, Mineralwasser usw. Am besten, man macht eine Checkliste und stellt all diese Dinge vorab bereit. Wobei: Nicht immer braucht es alles. Es kommt ganz darauf an, wohin die Reise geht, wie lange sie dauert und zu welcher Jahreszeit der Ausflug stattfindet.
Last but not least: Reise-Fitness (körperlich wie geistig) nicht vergessen
Seniorinnen und Senioren sind keine Spitzensportler: Je nach Gesundheitszustand (physisch wie psychisch) des bzw. der Beteiligten muss ein Ausflug daher bereits bei der Planung angepasst werden. Vielleicht ist vorher noch ein Arztbesuch nötig. Oder es müssen bestimmte Medikamente mitgenommen werden. Je nach Blutdruck der älteren Person (zu hoch oder zu tief) kommt ein Ausflug eventuell auch gar nicht in Frage. Auch kann ein Konzert am Abend für Senioren wegen Müdigkeit zu anstrengend sein. Ausflüge zu solchen Veranstaltungen sollten, wenn möglich, ohnehin eher an einem Nachmittag stattfinden. Und ganz generell gilt: Jeder Ausflug, so gut er auch geplant und organisiert wurde, kann «mir nichts, dir nichts» ins Wasser fallen – ganz einfach weil gerade an diesem Tag die ältere Person unpässlich ist. Auch das hat mich meine eigene langjährige Erfahrung als private Seniorenbetreuerin gelehrt: Will man mit Seniorinnen und Senioren eine Reise tun, ist zuerst einmal eine gute Portion Flexibilität gefragt!