Das interdisziplinäre und hoch-spezialisierte Team von Koj-Tean

«Verstehen ist ein kognitiver Prozess, der nicht nur im Ohr stattfindet. Denn wir hören mit den Ohren und verstehen mit dem Gehirn», sagt Dr. Alexandra Kupferberg, Systemische Neurowissenschaftlerin. Die KOJ-Institute für Gehörtherapie bieten in Zürich, Winterthur, Zug und Luzern eine neue Möglichkeit zur Behandlung von Hörverlust an: In einer integrativen Hörtherapie werden therapeutische Hörgeräte mit audiologischem Gehörtraining kombiniert, um das Hören und Verstehen spürbar zu verbessern.

Egal, ob man seinen Hausarzt wieder besser verstehen möchte, bei Lautsprecherdurchsagen am Bahnhof sicher sein will, dass man diese auch richtig verstanden hat oder ob man seiner Lieblings-Fernsehsendung wieder ohne Anstrengung folgen möchte: Die Mitarbeitenden des KOJ-Instituts bringen Senioren, die unter Hörverlust leiden, ein grosses Stück Lebensqualität zurück.

Das Wunderwerk Gehör

Als Gehör bezeichnet man die Gesamtheit aus Ohr und demjenigen Teil des Gehirns, der das Gehörte in sinnvolle Informationen wandelt. «Die eigentliche Hauptaufgabe des Ohrs ist die Verstärkung der Schalleindrücke. In den meisten Fällen lässt diese Hörverstärkung im Laufe unseres Lebens nach», erklärt Akustiker und Audiotherapeut Andreas Koj. Verliert das Ohr an Leistungsfähigkeit, muss das Gehirn weniger Informationen verarbeiten und drosselt seine Leistung. «Dieser Vorgang ist der Muskulatur recht ähnlich: Wenn ein Arm immer weniger benutzt wird, wird dieser immer schwächer. Das passiert auch mit dem menschlichen Gehirn, wenn zu wenige Höreindrücke aufgrund einer unbehandelten Hörminderung wahrgenommen werden», hälft Dr. Kupferberg fest.

Die Betroffenen nehmen das Gehörte in einem ersten Schritt undeutlich wahr. Das Verstehen ist zwar noch möglich, erfordert aber deutlich mehr Anstrengung als früher. Auf die Dauer verlernt das Gehirn jedoch das richtige Verstehen – die akustische Welt, die einen umgibt, verblasst zusehends, bis man bestimmte Worte, Stimmen oder Geräusche nicht mehr unterscheiden beziehungsweise wahrnehmen kann. «Dies ist ein Teufelskreislauf», warnt Dr. Kupferberg, «denn Betroffene müssen sich meist so stark konzentrieren, dass sie keine Freude mehr an geselliger Konversation haben und sich immer weiter isolieren. Und das wiederum führt zu einem noch schnelleren Abbau.»

Das Gehör ist trainierbar

Unser Gehirn lernt lebenslang neue Höreindrücke kennen. Es verbindet das Gehörte mit dem Gesehenen, Gespürten, Erlebten und ruft beim erneuten Hören die Eindrücke ab. Wenn das Gehirn bestimmte Höreindrücke über eine längere Zeitspanne nicht mehr empfangen hat, hat dies fatale Folgen: Das Gehirn vergisst! Der Höreindruck muss wieder neu gelernt werden. Deshalb ist es wichtig, dass auch das Gedächtnis trainiert wird.

Bereits eine leichte Hörminderung führt zu einer Reduktion der sprachaktiven Zentren im Gehirn und zu einer verstärkten Alterung weiterer Hirnregionen. «Mit unserer Forschungsarbeit wollen wir Betroffenen helfen und schlagen dafür neue Wege ein», erklärt Dr. Kupferberg: «Wenn sich das Hörverstehen oder die Konzentrationsfähigkeit in geselliger Runde deutlich verschlechtern, kann unsere integrative Gehörtherapie das Hörverstehen markant verbessern.»

Die KOJ-Institute stellen unterschiedliche Trainingsprogramme zur Verfügung. Zum Beispiel solche, in denen die Leistungsfähigkeit bestehender Hörgeräte verbessert wird. Und solche, die Menschen ohne Hörgeräte helfen, ihre Leistungsfähigkeit prophylaktisch zu verbessern.

Senioren, die unter Hörverlust leiden, können sich jederzeit kostenlos untersuchen lassen. Für den Transport kann der Fahrdienst von Christines Seniorenbetreuung in Anspruch genommen werden.