Weihnachten ist eine besinnliche Zeit, in der wir nicht nur über die Geschichte nachdenken, sondern auch über all die Menschen, die uns besonders nahestehen oder von denen wir etwas haben lernen können. Viele Menschen oder Senioren sind aber besonders an diesen Tagen traurig. Sie fühlen sich einsam oder befinden sich in einer schwierigen Lebenssituation.
Warum feiern Christen das Fest der Liebe überhaupt so gerne?
Die Frage, warum wir Weihnachten feiern, kann man auf verschiedene Arten verstehen und beantworten (religiös, geschichtlich, böse oder naiv) – oder es zumindest versuchen. Allerdings wird am Ende bei vielen Menschen immer so etwas wie ein Fragezeichen stehenbleiben. Denn Weihnachten ist das Fest, an dem fast zwei Milliarden Christen jährlich die Geburt von Jesus Christus feiern. Aber dass wir an diesem Fest auch ein wenig den Menschen danken sollten, die ganz in christlicher Tradition jahrzehntelang viel Gutes getan haben – das geht bei all der Feierlichkeit leider oft vergessen. Dabei wäre es gar nicht so schwer, Seniorinnen und Senioren an Weihnachten teilhaben zu lassen.
Wie kann ich Senioren über Weihnachten unterstützen?
Diese Frage stelle ich mir jede Weihnachten und bei meiner Arbeit als private Seniorenbetreuerin. Am besten ist es natürlich, wenn ältere Menschen die Feiertage im Kreise ihrer Familie verbringen können Hier ein paar Gedanken, die helfen könnten, sie zu beantworten.
Gedanke 1: Ein Gebet und eine Kerze zu Hause oder in der Kirche
Ein persönliches Gebet zu Hause oder in der Kirche spendet Kraft. Ein weihnachtlicher Gedanke beim Anzünden einer Kerze kann dazu beitragen, die Traurigkeit oder das Gefühl des Verlassenseins erträglicher zu machen.
Gedanke 2: Zeit schenken
Traurigkeit und Einsamkeit treffen einen oft auch im Alter. Viele ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, gehen kaum noch aus dem Haus und drohen so zu vereinsamen. Besonders an Weihnachten freuen sie sich deshalb über Besuch.
Gedanke 3: Zuhören und reden
Viele Seniorinnen und Senioren haben gerade in der Festtagszeit das Bedürfnis zu reden. Sie erzählen von früher und davon, wie sie Weihnachten erlebt haben. Trotz weniger materieller Güter war es für sie jeweils ein grossartiges Fest. Denn es gab – damals oft ein «Ereignis» – ausnahmsweise mal Fleisch zum Festmahl, oder ein spezielles Geschenk lag unter dem Christbaum. Solchen Geschichten zuzuhören und mit den Erzählenden mitzufühlen ist nicht selten genau das, was es braucht für ein weihnächtliches Leuchten in den Augen.
Gedanke 4: Flexibel sein
Die Festtage sind voller Traditionen, auf die wir uns das ganze Jahr freuen. Doch bei älteren Menschen oder Angehörigen ist es manchmal wichtig, seine Pläne anzupassen, um sie zu unterstützen. Vielleicht könnte man eine Weihnachtsfeier ja auch einmal ein paar Tage vorverlegen. Oder man könnte, wenn die Gesundheit der unterstützten Person keine Reise zulässt, ganz einfach bei ihr auf dem Sofa sitzen, gemeinsam einen Weihnachtsfilm schauen und was Leckeres essen.
Gedanke 5: Einfach eine Einladung aussprechen
Egal, was ein Angehöriger oder eine ältere Person gerade durchmacht – suchen Sie nach Möglichkeiten, um ihn oder sie in Ihre Festtagsaktivitäten mit einzubeziehen. Es ist gut möglich, dass die oder der Eingeladene die Einladung nicht annehmen wird bzw. kann. Aber das Gefühl zu erleben, dabei sein zu dürfen, wird sie oder er nie mehr vergessen. Genauso wenig wie das Gefühl, geliebt zu werden, natürlich. Und darum geht es doch schliesslich an Weihnachten!