Fasten ist eine beliebte und bewährte Praxis, die auch heute noch als gesund empfunden wird. Doch gilt das auch für ältere Menschen? Ob als Teil einer religiösen Lebensart (im Christentum nach der Fasnacht / dem Karneval) oder aus gesundheitlichen Gründen – das Fasten kann eine äusserst gute Erfahrung sein, wenn es denn richtig umgesetzt wird. In den letzten Jahren hat das Fasten erneut an Popularität gewonnen. Und gerade in der kommenden Zeit bereiten sich weltweit wieder viele Menschen darauf vor, die christliche Fastenzeit einzuläuten. In meiner täglichen Arbeit als private Seniorenbetreuerin frage ich mich aber öfters, ob das Fasten für ältere Menschen ebenfalls gesund ist. Und wenn ja, was sollten sie beim Fasten beachten? Bevor man allerdings mit dem Fasten beginnt, sollte man unbedingt ärztlichen Rat zu diesem Vorhaben einholen.
Welche Vorteile bringt das Fasten mit sich?
Aus meiner persönlichen Erfahrung hat das Fasten positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Nach einer Fastenperiode berichten meine Klientinnen und Klienten oder ältere Menschen, dass sie sich sehr viel besser fühlen als davor. Konkret kann das Fasten u.a. folgende Vorteile mit sich bringen oder Folgendes verbessern (wobei diese Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt – und ich auch keine Garantien abgeben kann):
- Besserer und intensiverer Schlaf
- Man fühlt sich fitter und beweglicher
- Verbesserung der geistigen Klarheit (man fühlt sich frischer)
- Verbesserter Blutdruck & bessere Herzgesundheit
- Gleichmässiger Blutzuckerspiegel
- Das Immunsystem wird gestärkt
- Steigerung des allgemeinen Energielevels
- Verbesserte Selbstdisziplin für die alltäglichen Dinge (z.B. Bewegung)
- Bessere Ernährungsgewohnheiten (weniger Süsses)
Worauf müssen Sie beim Fasten achten?
Jeder Senior und jede Seniorin sollte zunächst einen Arzt aufsuchen, bevor er oder sie ernsthaft mit dem Fasten beginnt. Denn das Fasten kann für ältere Menschen unter Umständen gefährlich werden. Darauf verzichten sollte, wer an einer chronischen Krankheit leidet oder andere gesundheitliche Probleme hat.
Letztendlich entscheidet jeder Mensch für sich oder dessen Arzt für ihn, ob das Fasten eine sichere Option ist. Für ältere Menschen, die vollkommen gesund sind, kann es eine prima Möglichkeit sein, das eigene Wohlbefinden zu steigern und die Lebensqualität zu verbessern. Nach dem Okay vom Arzt können Sie im Prinzip mit dem Fasten beginnen, doch empfiehlt es sich auch, die nachstehenden Tipps zu beachten.
- Sie sollten sich keinen Stress machen und ganz langsam starten – zum Beispiel weniger Zucker, Kaffee, Tabak, Alkohol oder Süssigkeiten konsumieren. Vermeiden Sie aber ebenso auch (zu) lange Fastenzeiten.
- Sie sollten Ihren Körper auf das Fasten vorbereiten und das Essen schrittweise reduzieren. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich genügend Flüssigkeit zuführen, damit sich der Körper auf das Fasten einstellen kann. Eventuell ist auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll (damit es beim Fasten nicht zu Mangelerscheinungen kommt) – dies aber nur in Absprache mit Ihrem Arzt.
- Zu Beginn der Fastenzeit reagiert der Körper oftmals mit Kopfweh, Schwindel, Frösteln oder Müdigkeit. Sollten Ihr Körper und Geist aber schwerwiegende Nebenwirkungen zeigen, müssen Sie das Fasten beenden oder auf jeden Fall sofort den Arzt kontaktieren.
- Trotz Fasten sollten/dürfen Sie sich weiterhin bewegen. Oftmals ist es auch angezeigt, sportliche Aktivitäten zu reduzieren. Denn dem Körper fehlen durch das Fasten Mineralstoffe, und er hat auch nicht mehr so viele Fettreserven.
- Nach dem Fasten sollten Sie das «normale» Essen ganz langsam wieder «hochfahren». Denn Ihr Körper muss sich nach dem Fasten erst wieder an die Essroutine gewöhnen. Und schwere Malzeiten sind ohnehin nicht gesund. Wie viele Tage Sie für die Rückkehr zum normalen Essen brauchen, lässt sich nicht festlegen, aber das spüren Sie sicher selber, wie jede andere ältere Person auch.