Wir kennen sie alle: die negativen Gedanken, die uns sowohl geistig als auch körperlich schwächen. «Oh, heute bin ich wieder alleine und niemand kommt mich besuchen.» – auch ältere Menschen werden von solchen Gedanken nicht verschont. Davon höre ich in meiner täglichen Arbeit als private Seniorenbetreuerin öfters. Diese negativen Gedanken können auf Dauer sehr belastend sein. Und es ist gar nicht so leicht, sich von ihnen zu lösen. Oft schwingen dabei Einsamkeit Wut, Unverständnis und Neid mit.
Doch es ist nicht nur für das Wohlbefinden und die Gesundheit sehr wichtig, möglichst bald aus diesem negativen Gedankenkarussell wieder auszusteigen, das auf die Dauer unserem Geist und Körper arg zusetzen kann. Hier ein paar Tipps, wie man damit besser umgehen kann.
Negative Gedanken abbauen, indem man Dinge tut, die Freude bereiten
Je nach körperlicher und geistiger Verfassung können Seniorinnen und Senioren sich überlegen, welchen Hobbys sie gerne frönen oder welche Aktivitäten sie gerne betreiben würden. Das kann der Besuch eines Konzerts sein, ein Kartenspiel – oder man hört einfach eine Weile lang schöne Musik. Oftmals hilft auch ein Spaziergang am See oder in der Natur. Diese Tätigkeiten kann und sollte man übrigens weiterempfehlen. So lassen sich nämlich die positiven Gedanken, die damit verbunden sind, auch auf die Mitmenschen im eigenen Umfeld übertragen. Ältere Menschen – und nicht nur sie – sollten hingegen Freundschaften mit Leuten beenden, die sie «mental herunterziehen» und auf negative Gedanken bringen.
Negative Gedanken abbauen, indem man sich einen achtsamen Lebensstil aneignet
«Minimalismus» oder «Achtsamkeit»: Schlagworte wie diese verkörpern den Widerstand gegen den Konsumwahn und die Schnelllebigkeit unserer Zeit. Gerade auch Seniorinnen und Senioren hilft es enorm, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und unnötigen Ballast abzuwerfen, um sich von negativen Gedanken zu lösen. Einen solchen minimalistischen, achtsamen Lebensstil kann man sich zum Beispiel folgendermassen aneignen:
- indem man die eigene Wohnung entrümpelt und beginnt, mit weniger Unnötigem zu leben.
- indem man auch seine eigenen Gedanken entrümpelt, d.h. achtsam durch den Tag geht. Zudem kann man mit täglichen Atemübungen ganz zu sich kommen und seine Emotionen akzeptieren lernen.
- indem man Turnübungen wie Yoga macht – sie helfen dabei, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Ausserdem kräftigen diese Übungen den Körper und machen ihn beweglicher.
- und indem man Bücher liest, die einem die eigene Spiritualität näherbringen oder weiter stärken. Die spirituellen Bücher aus dieser Buchliste können dabei helfen, Körper, Geist und Seele wieder in die Balance zu bringen und mehr über die Hintergründe des Lebens und des Seins zu erfahren.
Negative Gedanken abbauen, indem man seine Selbstliebe und sein Selbstbewusstsein steigert
Oft gründen negative Gedanken auf geringer Selbstliebe oder fehlendem Selbstbewusstsein. Beides kann man jedoch stärken, zum Beispiel durch Meditation. Dazu setzt man sich sich ruhig und bequem hin, atmet ein paar Mal tief ein und aus und schliesst seine Augen. Dann hört man auf seine Gedanken und beobachtet sie, ohne sie zu bewerten. Man nimmt dabei wahr, was in einem vor sich geht. Man spürt die Gefühle, die gerade da sind. Gerade auch Seniorinnen und Senioren sollten sich selbst für ein paar Minuten den Raum geben, um einfach nur zu sein und zu akzeptieren, was gerade ist. Wichtig ist, dass man sich auch nicht stets mit anderen Menschen vergleicht. Jeder Mensch, wie alt er auch ist, ist ein Unikat. Man sollte sich unbedingt für sich selbst interessieren, bevor man auf die anderen schaut und sie mit einem selbst vergleicht. Auch dadurch lassen sich negative Gedanken von vonherein vermeiden.