Ich bin Gesellschafterin für Senioren, dh. ich leiste Seniorinnen und Senioren Gesellschaft. Zu Hause genauso wie auf Reisen. Oftmals sind dabei Gesellschaftsspiele ein sehr grosses Thema. Allerdings sind nicht alle diese Spiele auch für ältere Menschen geeignet. Denn ihre Eignung ist abhängig von der physischen und psychischen Gesundheit derer, die sie spielen wollen. Was aber macht älteren Menschen Freude und ist dabei auch sinnvoll? Hier eine kleine Auswahl Spiele-Tipps, die natürlich nicht abschliessend ist.
Tipp A: «Du bisch vor Schwiiz» – das neue Wissensspiel über die Schweiz
Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler das Zielfeld auf dem Spielbrett zu erreichen und dabei so viele Fragen wie möglich über die Schweiz richtig zu beantworten. Mit jeder richtig beantworteten Frage bekommt der Spieler «Schweizer-Taler» als Belohnung. Wer zuerst im Ziel ist, hat gewonnen und darf sich «Die schnellste Schweizerin» oder «Der schnellste Schweizer» nennen. Und wer am meisten Taler gesammelt hat, wird «Die schlaueste Schweizerin» oder «Der schlaueste Schweizer». Ist eine einzige Person gleich beides, so ist sie der oder die SUPER-Schweizerin oder SUPER-Schweizer. Bei diesem Spiel ist allerdings ein gutes Allgemeinwissen Voraussetzung. Und Freude, die verschiedenen Themen und Fragen über die Schweiz beantworten zu können.
Tipp B: Jassen – nach wie vor sehr beliebt
Das Schweizer Jassverzeichnis präsentiert die Ergebnisse der grossen Jass-Umfrage. Darin ist zu lesen und zu sehen, welchen Jass die Schweizer und Schweizerinnen am liebsten jassen, wann und wie sie das Jassen gelernt haben und wie die Jasskarten-Grenze nach den Lieblingskarten aussieht. Jassen ist nach wie vor im Trend. Dies beweist die Tatsache, dass gut drei Viertel aller Befragten (78%) mindestens einmal in der Woche jassen. Denn jassen kann man heute auch online über den PC oder am Smartphone über eine Jass-App. Gar 42% aller Befragten jassen täglich oder fast täglich. Jassen ist, wie generell bei den Seniorinnen und Senioren in der Schweiz, auch bei meinen Klientinnen und Klienten sehr beliebt. Vor allem der «Schieber» (zu viert oder ebenso gut auch zu zweit gespielt) oder auch der «Coiffeurjass». Denn das Jassen verbindet Menschen aller Generationen. Doch bei diesem Spiel sollte man Karten lieben und etwas Kenntnis davon haben. Meine Erfahrung zeigt auch, dass Jassen auch bei leicht dementen Menschen noch sehr gut funktioniert. Dieses Kartenspiel ist bei Senioren gut verankert und unterstützt dabei auch noch geistige Leistungen wie das Kopfrechnen.
Tipp C: Uno – funktioniert zu zweit ebenso wie in der Gruppe gut
Dieses Kartenspiel ist bei Jung und gerade auch Alt beliebt, denn es lässt sich auch von Anfängern und «Eingerosteten» recht schnell erlernen: Im Prinzip geht es darum, möglichst schnell alle seine Karten abzulegen. Jeder Spieler versucht, wenn er (oder sie) dran ist, eine seiner Karten abzulegen. Dabei muss diese dieselbe Zahl, dasselbe Symbol oder dieselbe Farbe haben wie die oberste Karte des Stapels mit den nicht ausgeteilten Karten. Wer seine vorletzte Karte ablegt, muss vorher «Uno!» rufen, sonst muss er zwei weitere Karten ziehen. Und wer versehentlich «Uno!» ruft, muss sogar vier Karten ziehen – daher der Name des Spiels. Gewinner ist, wer zuerst seine letzte Karte abgelegt hat. Dieses einfache Spiel macht schnell viel Spass. Und auch hier bin ich immer wieder überrascht, wie gut es bei meinen Seniorinnen und Senioren funktioniert.
Tipp D: Die grosse Quizbox für Senioren – zur Aktivierung des biografischen Wissens
Dieses Quizspiel ist zur Aktivierung und Beschäftigung für Seniorinnen und Senioren ideal. Wie hiess doch die heitere Beruferate-Show mit Moderator Robert Lembke im ARD-Fernsehen? Richtig: «Was bin ich?»! Auf insgesamt 240 Karten aus sechs Kategorien finden sich spannende Quizfragen aus der Lebens- und Wissenswelt der Senioren: zu Alltagsleben, Musik und Film, Literatur, Geografie, gesellschaftlichem Leben und Natur. Mit diesem Kartenspiel-Set gelingt es uns Betreuungskräften und Alltagsbegleitern ganz leicht, das Ratefieber der Senioren zu entfachen und unterhaltsame Spielrunden zu initiieren – ob nun im Rahmen einer Quizstunde, als Ergänzung beim Gedächtnistraining oder in der Einzelbetreuung. Auf jeder Karte gibt es Fragen in drei Schwierigkeitsstufen, sodass das Quizspiel für alle Senioren erfolgreich gestaltet werden kann. Schliesslich geht es darin nicht in erster Linie um Wettbewerb und Gewinn, sondern um die Aktivierung des biografischen Wissens. Erinnerungen wecken, Gespräche in Gang bringen und das Gedächtnis trainieren – mit der «grossen Quizbox für Senioren» klappt das ganz einfach und schnell. Man muss aber wissen, dass viele Fragen sich auf Deutschland beziehen, denn die Autorin des Spiels ist Deutsche. Auch ist es für schwerstdemente Menschen nicht mehr geeignet.
Tipp E: Memory-Spiele – Gedächtnistraining in verschieden Farben und Formen
Memory-Spiele können Seniorinnen und Senioren auf unterhaltsame Weise dabei unterstützen, geistig aktiv und agil zu bleiben. Wenn ein Spieler beim Memory zwei gleiche Karten aufdeckt, gewinnt er dieses Paar und ist erneut am Zug, bis er unterschiedliche Bilder aufdeckt. Das Spiel fördert so nicht nur das Gedächtnis, sondern trägt auch dazu bei, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit zu stärken. Memory-Spiele, erhältlich in verschiedenen Farben und Formen, eignen sich sowohl für Einzel- als auch für Gruppenaktivitäten. Aus meiner eigenen Erfahrung als private Seniorenbetreuerin sind sie besonders gut, wenn sie klare Bilder, Formen und Farben haben. Zu ähnlich gestaltete Kartensets (zum Beispiel solche, die Ärzte oder Krankenschwester in weissen Kitteln zeigen) sind schwer auseinanderzuhalten und machen den Senioren weniger Spass.