Weihnachten mit all seinen Traditionen feiern Menschen auf der ganzen Welt. Bevorzugt sind sie christlichen Glaubens oder zumindest christlicher Prägung. Die Weihnachtsfeiertage dauern vom 24. bis zum 26. Dezember. Die grösste Glaubensrichtung des Christentums ist der Katholizismus mit 1,2 Milliarden Anhängern, d.h. 52,9 % der weltweiten christlichen Bevölkerung und 15,9 % der Weltbevölkerung sind Katholiken. (Quelle: Wikipedia) Das Fest hat seit fast 2000 Jahren an Beliebtheit nichts eingebüsst.
Im Gegenteil: Von Jahr zu Jahr scheint Weihnachten noch zu wachsen, seine Weihnachtsgeschichte zu erweitern und an Beliebtheit hinzuzugewinnen – leider aber oftmals im materiellen Bereich und nicht im religiösen Sinn. Die meisten von uns lieben das Zusammenkommen mit Familie, Freunden und Angehörigen. Mit dazu gehören leckeres Essen, gemeinsames Singen und Beten, das Auspacken der Geschenke; und um Mitternacht geht man gemeinsam in die heilige Messe.
Welche Weihnachtstraditionen sind bekannt und beliebt auf der ganzen Welt?
Tradition A: Schenken und beschenkt werden
Handel und Wirtschaft prägen das grösste Geschenkfest des Jahres heute sehr stark. Zu schenken und beschenkt zu werden, das ist zu Weihnachten eine ganz beliebte Tradition. Und bei der heutigen Auswahl an Geschenken brummt der Handel. Obwohl es zwar immer wieder heisst, dass es zu Weihnachten nicht um materielle Dinge gehe, kann man sich doch kaum der wirtschaftlichen Dynamik entziehen.
Aus christlicher Perspektive jedoch sollten Geschenke nicht nur aus Geld bestehen, sondern Freude, Zeit und Mitgefühl vermitteln.
Gerade in der Weihnachtszeit schätzen ältere Menschen diese Attribute viel, viel mehr als teure «Aufmerksamkeiten». Zeit ist in diesem Lebensabschnitt noch viel wichtiger. Doch natürlich erfreuen sich Senioren auch an kleinen Dingen wie Schokolade, einem Glas Wein oder einem feinen Essen.
Tradition B: Der Adventskranz mit den vier Kerzen
Der in der Regel aus Tannenzweigen geflochtene Schmuck mit den vier Kerzen für den Tisch oder zum Aufhängen ist eine in der Vorweihnachtszeit sehr beliebte Dekoration und ein gern gesehener Weihnachtsbrauch. Nacheinander werden jeweils an den vier Adventssonntagen die vier Kerzen entzündet. Der Adventskranz soll die schöne Vorweihnachtszeit bis zum Heiligen Fest verkürzen. Zudem ist es die Zeit für die Vorbereitung auf die Geburt von Jesus Christus, das grösste Fest der Christen. Senioren lieben diese Adventskränze. Sie vermitteln ihnen Wärme und ein heimeliges Gefühl und erinnern sie an früher. Oft war so ein Kranz schon das grosse Geschenk für sie. Da gab es diese Flut an materiellen Dingen noch nicht.
Tradition C: Der Adventskalender mit seinen 24 Türen
Ein Adventskalender (in Österreich «Adventkalender») gehört seit dem 19. Jahrhundert zum christlichen Brauchtum der Zeit des Advents. Der Kalender ist in verschiedenen Formen und Ausprägungen verbreitet, zeigt jedoch in der Regel die verbleibenden Tage bis Weihnachten an. Adventskalender sollen den Kindern die schöne Vorweihnachtszeit bis zum Heiligen Fest verkürzen. Und wie mit dem Adventskranz erlernten früher die kleineren Kinder mit dem Kalender im Advent sogar noch spielerisch das Zählen und Rechnen. Aber auch Senioren öffnen gerne jeden Tag ein Türchen. Und die Vorbereitung und die Herstellung des Adventskalenders im November bereiten Senioren oftmals viel Freude.
Tradition D: Der Weihnachtsbaum – selbstverständlich und doch erstaunlich
Zum christlichen Weihnachtsfest gehört heute scheinbar unverrückbar der populäre Brauch des Weihnachts- oder Christbaums. Doch dieser Brauch hat seinen Ursprung erstaunlicherweise gar nicht im Christentum – jedenfalls keinen historisch nachweisbaren.
In verschiedene Kulturen haben nämlich schon ähnliche Traditionen existiert; so verwendete man vor sehr langer Zeit bereits immergrüne Pflanzen, um die Wintersonnenwende und den Jahreswechsel zu begehen. Diese symbolisierten im kalten, dunklen Winter die gesunde Energie, Kraft und Freude des Lebens.
Diese Tradition geht übrigens noch viel weiter zurück als bis zu den alten Germanen. Mit symbolischem Immergrün feierten schon die Römer, Hebräer, Ägypter und Chinesen – sei es in Form von Bäumen oder zu Kränzen oder Ähnlichem geflochten. Und es musste nicht unbedingt ein Nadelgehölz sein. Wer antike Heldenbüsten anschaut, wird bemerken, dass man einst auch Lorbeerkränze im Haar trug. Heute ist davon bei den Christen neben dem Adventskranz der Weihnachtsbaum geblieben; dieser spielt dafür aber an Weihnachten eine Hauptrolle. Und daran erfreuen sich auch Seniorinnen und Senioren – oft sogar mehr als an einem Geschenk zum Auspacken.
Tradition E: Die Christmette hat tiefe Wurzeln
Dieser Brauch hat sicherlich immer noch die tiefsten christlichen Wurzeln aller lebendigen Weihnachtsbräuche. Vom Ursprung her geht die Christmette bzw. Christmesse auf das in der Heiligen Nacht in der Kirche gesungene Stundengebet (Matutin und Laudes) zurück, also auf die gesanglich dargestellte echte Weihnachtsgeschichte. Damit ist die heilige Messe gemeint, wo wir die Ankunft der Geburt des Herrn stimmgewaltig feiern, in Wort und Musik. Die Christmette beginnt gewöhnlich kurz vor Mitternacht. Vielerorts wird sie aber seit längerem zwischen 22.30 und 23.00 Uhr abgehalten. Viele Menschen besuchen diese Messe immer noch als Familie, auch wenn sie während des Jahres nicht (mehr) gemeinsam in der Kirche anzutreffen sind. Die Christmette ist in den Kirchen regelmässig der mit Abstand am besten besuchte Gottesdienst des ganzen Jahres.
Tradition F: Danke sagen
Weihnachten ist das Fest der Nächstenliebe, das Fest der Barmherzigkeit, der Fürsorglichkeit und des Miteinanders. Es ist das Fest, bei dem wir wieder Zeit haben, innezuhalten und die feierliche Stimmung auf uns wirken zu lassen. An Weihnachten einfach denen ein Vergelts Gott zu sagen, die uns verbunden sind und uns unterstützt haben, ist ein besonderes Weihnachtsgeschenk. Ein weiteres Jahr ist vergangen – Weihnachten ist eine gute Möglichkeit, um ruhiger zu werden und wieder Kraft für neue Aktivitäten im nächsten Jahr zu tanken.
Und dieses besondere Jahr, 2020, hat uns alle gefordert und tiefe Spuren hinterlassen.
Von Herzen wünsche ich Ihnen allen, meinen lieben Seniorinnen und Senioren, ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Angehörigen. Möge 2021 Ihnen viel Gesundheit, Glück, Erfolg und wunderbare Momente bringen.
Für Ihr Vertrauen und die Chance, für Sie tätig zu sein, danke ich Ihnen recht herzlich.