Jedes Jahr erkranken in der Schweiz 4’000 Menschen an Lungenkrebs. Die meisten sind zwischen 65 und 75. In den meisten Fällen treten die Symptome erst auf, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. Dementsprechend schwierig ist es, Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen. Die wirksamste Prophylaxe ist ein Rauchstopp. Die Lungenliga bietet Unterstützung.
In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 4’000 Menschen an Lungenkrebs und über 3’000 Personen sterben an Lungenkrebs. Die Diagnose wird am häufigsten bei Personen zwischen 65 und 75 gestellt – meist, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. «Die Lunge hat viele Kompensationsmechanismen», erklärt Prof. Dr. Milo A. Puhan, Direktor des Instituts für Epidemiologie, Biostatik und Prävention der Universität Zürich und Vorstandsmitglied der Lungenliga Schweiz. «Deshalb dauert es oft auch lange, bis sich der Krebs durch Symptome wie langanhaltenden Husten, Atemnot oder Gewichtsverlust bemerkbar macht. Je nach Art und Stadium des Krebses ist ein operativer Eingriff, eine Chemo- oder eine Strahlentherapie notwendig – oder eine Kombination von beidem. Allerdings sind die Erfolge bescheiden: Viele Patienten sterben trotz der Behandlung oder müssen massive Einbussen bei der Lebensqualität in Kauf nehmen.»
Eine Früherkennung ist bei Lungenkrebs fast nicht möglich
Viele Menschen wünschen sich deshalb eine wirksame Methode, mit der Lungenkrebs frühzeitig diagnostiziert werden kann – so, wie es bei vielen anderen Krebsarten bereits möglich ist. Lungenkrebs-Screenings sind in der Schweiz aber gemäss Puhan noch keine praktikable Lösung. Um solche Screenings als Früherkennungsmethode zu institutionalisieren, brauche es zunächst einheitliche Qualitätsstandards, die definierten, wie man mit den Befunden umgehe.
Zudem weist Puhan auf die relativ tiefe Erfolgsrate hin: «Führt man ein Computertomographie-Screening bei 1000 Personen durch, die viel geraucht haben oder noch immer viel rauchen, entdeckt man im Schnitt 15 Fälle von Lungenkrebs. Verhindern lassen sich dadurch aber nur zwei bis drei Todesfälle.» Bei Nichtrauchern, die beispielsweise durch den Kontakt mit Schadstoffen wie Asbest ebenfalls an Lungenkrebs erkranken können, sei diese Rate noch viel niedriger.
Rauchstopp lohnt sich zu jeder Zeit
Die wirksamste Methode, um Lungenkrebs vorzubeugen, ist der Verzicht auf Zigaretten und andere Tabakprodukte. «Ein Rauchstopp lohnt sich zu jeder Zeit, auch bei langjährigen Raucherinnen und Rauchern», so Puhan. Denn Lungenkrebs entwickelt sich sehr langsam: Es dauert rund dreissig Jahre, bis sich der Krebs gebildet hat. Zudem reduziert der Verzicht auf Tabak auch das Risiko für andere Krebserkrankungen, für Herz-Kreislauf-Probleme und für andere Krankheiten, wie etwa die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD.
Mit dem Rauchen aufzuhören ist kein einfacher Schritt und Rückschläge sind normal. Deshalb lohnt es sich, einen Rauchstopp gut vorzubereiten. Studien haben gezeigt, dass die Erfolgschancen am grössten sind, wenn die Entwöhnung von Fachpersonen begleitet und durch Medikamente unterstützt wird. Unter www.lungenliga.ch/rauchstopp finden Sie hilfreiche Tipps und Informationen zum Rauchstopp sowie verschiedene Beratungsangebote der kantonalen Lungenligen. Je früher Sie damit beginnen, desto geringer ist das Risiko, dass Sie im Alter an Lungenkrebs erkranken!