Senioren am Stricken - Beschäftigung zu Hause im Winter

Bereits in meinem letzten Blog kam das Thema zur Sprache: Senioren fühlen sich im Winter nicht so wohl. Und das führt uns auch gleich zur nächsten Frage: Wie können sich Senioren im Winter denn am besten beschäftigen? Hier ein paar Tipps, wie ältere Menschen auch zu Hause gut durch den Winter kommen. Sie sind alle sehr gut in den eigenen vier Wänden umzusetzen, d.h. ohne grossen Aufwand und sowohl alleine als auch in Gruppen.

Tipp 1: Quizfragen fürs Gedächtnistraining

In einem gelungenen Gedächtnistraining können Quizfragen für Senioren Spannung und Abwechslung in den Alltag zaubern. Es gibt viele verschiedene Gestaltungsvarianten und Möglichkeiten. Für das Gedächtnistraining kann der Inhalt oder die Fragen an die individuellen Fähigkeiten der Teilnehmer angepasst werden. Quizfragen für ältere Menschen können beispielsweise themenbezogene Rätselfragen sein, etwa über den Winter, also Fragen wie: «Wo ist der kälteste Ort auf der Welt?» Bilderrätsel sind ebenfalls sehr beliebt: Man zeigt zum Beispiel verschneite Berge, die erraten werden sollen, wie das Matterhorn, Eiger, Mönch und Jungfrau oder den Mount Everest. Für die geistig ganz fitten Senioren können aber auch kniffligere Fragen eingesetzt werden, bei denen so richtig das Gehirn angestrengt werden muss, zum Beispiel: «Wo liegt der tiefste Punkt der Schweiz?» (Ganz nebenbei: Das wusste ich als private Seniorenbetreuerin auch nicht!) Am Ende des Rätselratens gibt es immer eine kleine Überraschung – am besten ein Geschenk, etwas, was sich die ältere Generation eh noch gewünscht hätte.

Tipp 2: Spielen in jeglicher Form

Denn spielen stärkt das Gedächtnis und macht Spass. Jassen (Kartenspielen) zum Beispiel ist bei Jung und Alt beliebt. Vor allem der älteren Generation macht es nach wie vor sehr viel Freude. Ob der Jass nun der «Schieber» ist oder der «Coiffeur» – es braucht mindesten drei Personen, die mitspielen. Natürlich gibt es auch Spiele wie Patience, auch Solitaire genannt, die man meistens alleine spielt. Doch das Jassen macht gerade der älteren Generation in der Gruppe eh viel mehr Spass. Man trifft sich zu Hause, trinkt einen Kaffee Schnaps und isst dazu ein Stück Kuchen. Nebst dem Hirntraining ist das Jassen also auch wahrer Balsam für die Seele. Das Miteinander macht Freude, und der Austausch über vergangene Zeiten wirkt manchmal wahre Wunder für die Moral. Auch stärken das Lachen und die Freude das Immunsystem und erfüllen das Seniorenleben. Und man muss nicht immer jassen: Auch Spiele wie «Eile mit Weile» oder «Domino» machen viel Spass und sind ein wunderbarer Winter-Zeitvertreib.

Tipp 3: Stricken oder häkeln – Vorteile der Handarbeit

Gerade unsere heutige Seniorengeneration kann das noch unglaublich gut. Denn stricken oder häkeln verlernt man nie. Und: Wenn ältere Menschen einen Pullover oder einen Schal stricken, trainieren Sie damit auch ganz nebenbei ihr Gedächtnis. Ausserdem kann regelmässige Handarbeit wie das Stricken nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen chronische Schmerzen senken, Stress abbauen, das Selbstvertrauen stärken und die Kreativität und das logische Denken fördern. Meine Mutter strickt mir zum Beispiel gerade verschiedene «Hanteli» (Handschuhe) in allen Farben. Ihr macht es sehr viel Freude, und ich habe in meiner Tätigkeit als private Seniorenbetreuung nie kalte Hände. Stricken ergibt also eine «Win-Win-Situation»!

Tipp 4: Malen oder basteln – spielerische Kreativität

Vorweg: Ich war immer der Überzeugung, dass man für das Malen oder Basteln ein grosses Talent braucht. Und das glaube ich bis heute. Dennoch haben mich einige Senioren immer wieder überzeugt, dass man sich mit Fleiss und Übung auch im hohen Alter in die Tiefe der Malerei einleben kann. In öffentlichen Kursen oder auch in Privatkursen werden auf spielerische Art und Weise die Malstile kombiniert. Auch wird mit verschiedenen Malgründen und Materialien experimentiert. Ich bin immer wieder sehr positiv überrascht, wie toll die Bilder am Schluss aussehen. Und die Senioren dürfen wirklich ganz stolz auf ihr Werk sein.

Tipp 5: Alte Kochrezepte neu interpretieren

Sich gesund und abwechslungsreich ernähren – das ist wichtig für ein beschwerdefreies Leben. Seniorinnen und Senioren kennen viele gesunde Rezepte, die sie gerne anwenden und so der nächsten Generation weitergeben können. Dabei sorgen sie erst noch für mehr Abwechslung auf dem Speiseplan. Die heute ältere Generation ist sich dessen eh bewusst. Zu «ihrer Zeit» gab es nämlich noch kein Fast Food oder Convenience-Produkte. Gerade während und direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Garten noch alles Mögliche angepflanzt und anschliessend geernted. Aus meiner Erfahrung als private Seniorenbetreuerin weiss ich zudem: Seniorinnen und Senioren lieben einfache und gesunde Rezepte. Zum Mittagessen zum Beispiel einen Eintopf. Den kochen sie selber noch sehr gerne. Salate in verschiedenen Varianten sind ebenfalls nach wie vor sehr gefragt. Zum Dessert dann werden feine Kuchen oder Crèmen serviert. Ich bin auch immer wieder positiv überrascht, wie Seniorinnen wunderbare traditionelle Konfitüren neu interpretieren und deren Rezepte verfeinern. Und in der Weihnachtszeit sind die leckeren Weihnachtsguetzli nicht zu vergessen. Viele Senioren nehmen sich gerade im Winter viel Zeit, um sich an den alten Rezepten wieder zu orientieren und neue Sachen auszuprobieren.

Natürlich gibt es noch ganz viele weitere Möglichkeiten und Beschäftigungen für Senioren. Aber diese Tipps können sicher mit dazu beitragen, dass Senioren sich im Winter zu Hause gut und lange beschäftigen können.