Wie und was kann ich dazu beitragen, dass Seniorinnen und Senioren bestmöglich mit dem Winter klarkommen? Es ist diese Frage, die mich jedes Jahr wieder von Neuem beschäftigt. Während der Wintermonate können Kälte, Schnee und dunkle Tage den älteren Menschen ganz schön zusetzen. Hinzu kommen die jedes Jahr fast gleichen Herausforderungen, zum Beispiel die vereisten Gehwege, welche die Sturzgefahr erhöhen. Oder die kalten Temperaturen, welche die Grippe begünstigen. Hier ein paar hilfreiche Tipps für Seniorinnen und Senioren, mit denen sie am besten durch den Winter kommen.
Tipp 1: Warme Kleidung
Wichtig ist, dass sich ältere Menschen im Winter angemessen «dick» anziehen. Vor allem ist dafür zu sorgen, dass Hände und Füsse warm bleiben. Das Motto lautet: «Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!» Das ist sehr wichtig, damit die Körpertemperatur stabil bleibt. Denn niedrige Temperaturen können gerade im hohen Alter schnell zu Unterkühlungen und Erfrierungen führen. Am besten tragen Seniorinnen und Senioren mehrere Kleiderschichten. Zwischen diesen bilden sich Luftkammern, in denen die Wärme gespeichert wird. Zusätzlich sind auch Mützen ratsam, denn 50 Prozent der Körperwärme wird über den Kopf abgegeben. Und ohne Wollhandschuhe sollte man ohnehin nie aus dem Haus. Des Weiteren sind Reflektoren an der Kleidung nützlich. Sie sorgen dafür, dass ältere Menschen auch in der dunklen Jahreszeit ausreichend gut gesehen werden, und beugen so Unfällen vor.
Tipp 2: Ausgewogene Ernährung
Nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr hindurch spielt das Thema Gesundheit, insbesondere eine ausgewogene Ernährung, gerade bei Seniorinnen und Senioren eine zentrale Rolle. In der kalten Jahreszeit leiden zum Beispiel viele Menschen (auch ältere) an Vitamin-D-Mangel, welcher durch das fehlende Sonnenlicht verursacht wird. Vitamin D ist aber sehr wichtig – es trägt zur Erhaltung der Knochen und Zähne sowie zu einer normalen Muskelfunktion bei. Es hilft folglich auch mit, die Gefahr von Stürzen und Knochenbrüchen zu verringern. Deshalb sind Vitamin-D-haltige Lebensmittel wie Milch, Getreide und fetter Seefisch sehr ratsam. Grundsätzlich sollte man in der kälteren Jahreszeit zudem noch mehr warme Speisen als sonst zu sich nehmen. Auch Getränke sollten eher warm statt kalt genossen werden.
Tipp 3: Der Sonne entgegen
Die Sonne kommt in den Wintermonaten seltener zum Vorschein und scheint natürlich auch weniger intensiv. Die eher düstere Jahreszeit löst bei vielen Seniorinnen und Senioren eine sogenannte Winterdepression aus. Viele verlassen nämlich aus Angst vor glatten Gehwegen nur noch gelegentlich das Haus. Aus diesem Grund haben sie dann noch weniger Kontakt zu anderen Menschen. Dies kann ein Gefühl von Einsamkeit und Isolation erzeugen. Um die Stimmung trotz Sonnenmangel zu heben, sollte man also darauf achten, in engem Kontakt mit Menschen zu bleiben. Und sobald die Sonne dann doch einmal scheint, hilft es, mit festem Schuhwerk (rutschfester Sohle und gutem Profil) erst recht nach draussen zu gehen. Das bringt Abwechslung, und die frische Luft tut Körper und Seele gut.
Tipp 4: Wir sind füreinander da
Alle für einen, einer für alle! Das erlebe ich jeden Tag als private Seniorenbetreuerin. Der wichtigste Tipp für alle Angehörigen von Seniorinnen und Senioren, besonders in der kalten Jahreszeit, und eigentlich überhaupt: Lassen wir diese lieben Menschen nicht zu lange alleine! Falls es im eigenen Familienkreis nicht möglich sein sollte, ausreichend Unterstützung zu leisten, sorgen externe Firmen wie HomeInstead oder private Seniorenbetreuung dafür. Das Gefühl, nicht alleine auf dieser Erde zu sein, verringert Einsamkeit und Isolation. Wer dies beachtet und auch die vorstehenden Tipps beachtet, trägt dazu bei, dass Senioren sicher durch den Winter kommen.