Für eine Wohnungsräumung ist der Frühling die ideale Jahreszeit, ebenso fürs Entrümpeln, Ausmisten, Aufräumen und um das Haus oder die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen.
Bei Seniorinnen und Senioren kann so eine Räumung oder Entrümpelung jedoch plötzlich und jederzeit nötig werden. Oft hört man dann Sätze wie: «Mein Partner ist dement. In absehbarer Zeit kann ich die Betreuung nicht mehr alleine bewältigen. Ein Pflegeplatz wird sich aufdrängen. Ich möchte darauf vorbereitet sein und mit der Räumung der Wohnung anfangen.» Oder: «Wir wohnen seit 50 Jahren im gleichen Haus. Es hat sich so einiges angesammelt, und es wird Zeit, dass wir mit dem Entrümpeln und Aufräumen anfangen.»
Das Haus oder die Wohnung muss aufgegeben werden. Es haben sich aber in all den Jahren viele Sachen angesammelt, die nicht mitgenommen werden können und an denen auch Angehörige kein Interesse mehr haben.
Früh übt sich deshalb, wer nicht zusätzlichen Ballast haben will und sein Heim rechtzeitig von allem Unnötigen befreit. Loslassen ist nicht einfach – aber es ist lernbar.
In diesem Artikel sind die besten Tipps zusammengestellt.
Tipp 1: Sich motivieren und einfach einmal anfangen.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie viele Kugelschreiber Sie besitzen? «Wir kamen auf über 100», meinte einer meiner Kursteilnehmer und musste über diese Zahl selber staunen. Jetzt befindet sich nur noch eine kleine Anzahl in seiner Wohnung. Sie sind da platziert, wo sie nützlich sind. Etwa ein Viertel der Kugelschreiber funktionierte sowieso nicht mehr, und der Rest wurde an die Grosskinder weitergegeben.
Fangen Sie mit kleinen Schritten an. Räumen Sie zuerst die Sachen weg, die Ihnen leichtfallen. Trennen Sie sich einfach von Kleidern? Dann schauen Sie mal, wie viele Socken, Hemden, Mäntel, Jacken, Hosen, T-Shirts und Pullover etc. Sie haben. Wie viele davon haben Sie schon seit Jahren nicht mehr getragen? Wie viele davon können Sie weitergeben? Behalten Sie nur die Kleidungsstücke, die Ihnen gefallen und die Sie glücklich machen.
Sie werden feststellen, dass Sie durch die ersten kleinen Erfolge motiviert sind und auch die grösseren und schwierigeren Sachen wie Bücher, Sammlungen, Geschenke, das Büro etc. angehen können. Weniger zu besitzen fühlt sich gut an, und Sie werden fortan leichter durchs Leben gehen.
Tipp 2: Sich selbst keinen Druck aufbauen.
Auch im Keller, im Estrich und in der Garage haben sich über Jahrzehnte viele Sachen angesammelt. Das meiste wird wahrscheinlich schon lange nicht mehr benutzt. Vereinbaren Sie mit sich selber jeden Tag einen Termin zum Entrümpeln, und nehmen Sie sich eine Sache nach der anderen vor. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Es muss nicht alles auf einmal weggeräumt werden. Entrümpeln und Räumen braucht viel Zeit, Energie und Kraft. Teilen Sie diese gut ein.
Tipp 3: Loslassen – es fühlt sich gut an.
Nach Ihrer Entrümpelungsaktion ist es nicht nur Ihr Heim, das wie neu erstrahlt: Auch Sie selber werden sich wohler, glücklicher, zufriedener und freier fühlen – weil Sie wieder Platz zum Atmen und zum Leben haben. Und weil nun Platz für Neues besteht, das Sie erleben können – aber nicht unbedingt besitzen müssen.
Tipp 4: Externe Hilfe anfordern.
Lis Hunkeler mit ihrer Organisation «Leben mit Qualität» führt regelmässig Vorträge und Kurse zum Thema «Entrümpeln und Aufräumen» durch. Sie unterstützt Menschen auch direkt zu Hause beim Aufräumen. Viele ihrer Kundinnen und Kunden sind Seniorinnen und Senioren, die Ordnung in ihre «vier Wände» bringen wollen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.leben-mit-qualität.ch