IMac mit Datensicherung

Digitalisierung, Computer und Internet bieten gerade auch älteren Menschen viele Vorteile, die ihnen den Alltag angenehmer machen und die Kommunikation erleichtern – zum Beispiel durch Smartphones und Tablets, Nachrichtendienste sowie E-Mail-Newsletter und Social-Media-Plattformen. Doch die «schönen neuen Technologien» stellen viele auch vor grosse Herausforderungen und bereiten ihnen Angst. Fast täglich erfährt man aus den Medien oder von Bekannten und Verwandten, dass im Internet immer mehr Unfug und Betrügereien betrieben werden. Doch niemand muss alldem schutzlos ausgeliefert sein, auch nicht Seniorinnen und Senioren. Hier deshalb ein paar Tipps, mit denen Sie Ihre «Cybersicherheit» verbessern können.

Sicherheitstipp 1: Sichere Passwörter verwenden und gelegentlich ändern

Eine der Grundregeln bei der Verwendung des Computers und im Internet lässt sich ganz einfach merken: Sichere Passwörter verwenden! Es ist wie das Amen in der Kirche. Doch zur Anwendung muss man sich dann halt schon ein wenig anstrengen. Erstens: Verwenden Sie möglichst starke, d.h. nur sehr schwer zu entschlüsselnde Passwörter. Ein starkes Passwort ist mindestens 12 Zeichen lang. Es besteht aus einer Mischung aus Buchstaben (grossen und kleinen), Zahlen und Symbolen. Und es enthält, wenn immer möglich, keine persönlichen Informationen über Sie (also keine Namen, Geburtstage, Autonummern oder Ähnliches). Zweitens: Auch wenn das Passwort noch so «einzigartig» und kompliziert erscheint – wechseln Sie es hin und wieder durch ein neues aus, mindestens einmal pro Jahr, je öfter, desto besser. Und drittens, ganz wichtig: Jedes von Ihnen verwendeten Gerät, ob Computer, Handy oder Tablet, und jedes Ihrer Konten bei einer Internet-Plattform sollte ein separates Passwort haben. Das hält eventuelle Betrüger fern und ist eine zusätzliche Verteidigungslinie, falls zum Beispiel einmal eines Ihrer Geräte verloren geht oder gestohlen wird. Hoffen wir, dass dies nie passiert!

Doch wie soll man sich nur all die Passwörter merken? Keine Sorge, dafür existieren heute fast auf allen Internet-gängigen Geräten sogenannte «Passwortmanager» oder «Schlüsselbünde». Diese Programme erledigen das für Sie und speichern Ihre Passwörter in einem ziemlich sicheren elektronischen «Tresor». Die Bedienung ist recht einfach, und die Speicherung erfolgt automatisch, wenn Sie dies wünschen.

Sicherheitstipp 2: Zuerst gut überlegen und erst dann draufklicken

Wie bereits erwähnt, wird im Internet neben viel Gutem leider auch Schlechtes verbreitet. Ein grosses Übel sind E-Mails und Mitteilungen in den Sozialen Medien, die einem weismachen wollen, man müsse sofort, unbedingt und ganz dringend etwas unternehmen. In diesen Nachrichten (man nennt sie auch «Spam» oder «Phishing») steht oft, es bestehe ein Problem mit dem eigenen Bankkonto, oder ein Postpaket könne nicht ausgeliefert werden. Dann wird man aufgefordert, eine Taste / einen Link weiter unten im Text anzuklicken, um das Problem zu beheben. Damit soll bei der Empfängerin oder dem Empfänger der Meldung ein Gefühl der Dringlichkeit ausgelöst werden – es will ja niemand ein Problem mit der Bank oder der Post haben (oder mit einer Behörde, denn auch solche Meldungen hat es schon gegeben).

Achtung, hier ist grösste Vorsicht (und eine gesunde Portion Misstrauen) geboten. Denn fast immer stehen hinter solchen Meldungen betrügerische Absichten. Aber sie sehen doch aus wie echte Mitteilungen, sogar mit dem Logo der Bank oder der Post?, mögen Sie nun vielleicht einwenden. Das bedeutet rein gar nichts – solche Dinge lassen sich heute sehr leicht fälschen. Banken, Post und viele legitime Unternehmen weisen immer wieder darauf hin, dass sie ihre Kundinnen und Kunden NIE per E-Mail oder Soziale Medien benachrichtigen würden, wenn es ein Problem mit einem Konto oder etwas Ähnlichen gibt. Internet-Betrüger hingegen wollen mit ihrer «Angst-Masche» lediglich ihre Opfer dazu bringen, auf gefälschten Websites ihre persönlichen Informationen preiszugeben, die dann für allerhand krumme Geschäfte genutzt werden – und das weltweit.

Sich vor solchen Meldungen zu schützen ist eigentlich kinderleicht: Ignorieren und löschen Sie sie einfach. Wenn Ihre Bank oder Post wirklich ein Problem hat, wird sie sich sicher auf eine legitime Weise bei Ihnen melden, also per Brief oder sogar persönlich (zum Beispiel über den Pöstler). Und Sie werden sicher nicht gebeten, über das Internet (oder auch manchmal per Telefon) irgendwelche Angaben über sich preiszugeben. Und wenn Sie sich nicht sicher sind, dann rufen Sie doch einfach bei der Bank oder Post direkt an, und zwar über die Telefonnummer, die Sie bei Ihren Unterlagen bereits zu Hause haben (aber keinesfalls über eine Nummer, die in einem solchen «Spam»-Mail steht!). Apropos Spam: E-Mail-Programme und -Dienste haben auch sogenannte Spam-Filter, die man einschalten kann. Diese holen einen grossen Teil dieser gefälschten Nachrichten bereits heraus, bevor Sie diese überhaupt sehen. Doch noch einmal: Bewahren Sie sich ein gesundes Misstrauen, lassen sich nicht überrumpeln und löschen lieber eine Meldung, die Ihnen «spanisch» vorkommt. Oft lassen sich solche «Fake News» ja auch gar leicht erkennen – wenn Ihnen zum Beispiel eine Bank eine Meldung schickt, bei der Sie noch nie ein Konto hatten. Ist ja ein Witz!

Sicherheitstipp 3: Software regelmässig aktualisieren, Antiviren-Software installieren und seriöse Cloudspeicher verwenden

Die vorstehenden Sicherheits-Tipps haben sich vor allem damit beschäftigt, wie Sie sich mit Computer & Co. im Internet sicher verhalten. Nun kommen wir noch zu den Geräten selbst. Denn diese sind auch ohne Ihr Zutun gewissen Risiken ausgesetzt. Dagegen werden sie von den Herstellern geschützt, indem diese die Software laufend verbessern und mit neuen Sicherheitsfunktionen ausstatten. Man nennt das auch «Sicherheitslücken schliessen». Damit dies geschieht, müssen nun aber Sie als Besitzer dieser Geräte aktiv werden und deren Software-Programme auf dem neuesten Stand halten. Diese sogenannten Updates sind meistens kostenlos und können auch automatisch erfolgen. Aber eben: Man muss schauen, dass es auch geschieht. Zu dieser Software gehört unter Umständen auch ein Antivirus-Programm, dass Ihr Gerät und die Daten darauf vor gefährlichen Computerviren bzw. Schadsoftware schützt.

Doch auch die am besten geschützten Daten können einmal durch einen technischen Defekt (auch Computer halten nicht ewig!) oder durch ein Versehen gelöscht werden oder verlorengehen. Ein wichtiger Sicherheitshinweis deshalb noch zum Schluss: Sichern Sie Ihre wichtigen Daten (zum Beispiel Familienfotos und -videos oder wichtige persönliche Dokumente) noch an einem oder mehreren anderen Orten. Das kann zum Beispiel ein USB-Stick oder eine externe Festplatte sein, die Sie am besten an einem anderen Ort als der Computer aufbewahren. Sie können diese Daten aber auch im Internet, bei einem sogenannten Cloud-Dienst (zum Beispiel Dropbox oder iCloud) sicher lagern. Dort sind die Daten verschlüsselt gespeichert, und nur Sie haben darauf Zugriff. Mit einem möglichst starken Passwort natürlich, womit wir wieder am Anfang unserer Sicherheitstipps wären …

Natürlich gibt es noch mehr Dinge, die man beachten sollte, wenn man mit dem Computer/Handy/Tablet im Internet sicher unterwegs sein will. Aber mit diesen drei Tipps haben Sie schon eine gute Basis geschaffen. Ob Sie nun bereits eine Seniorin oder ein Senior sind oder nicht. Denn «Cybersicherheit» geht alle an, egal, wie alt oder jung sie sind!