Woman riding a classic scooter © rawpixel, 123RF Free Images

Bis im Jahr 2030 wird in der Schweiz die Zahl der über 65-Jährigen auf rund 2,1 Millionen ansteigen. Die Alterung der Bevölkerung wirft auch punkto Mobilität neue Fragen auf. Denn diese ist von zentraler Bedeutung für zahlreiche alltägliche Aktivitäten. Mobil sein zu können ist entscheidend für die Autonomie und die Teilhabe älterer Menschen, und sie trägt zur Lebensqualität bei. (Quelle)

Ältere Menschen heute: sehr aktiv und länger mobil

Ich erlebe das als private Seniorenbetreuerin sehr oft: Viele Seniorinnen und Senioren – so viele wie nie zuvor – sind heute sehr aktiv und damit auch mobil. Mobilität ist daher auch im Alter ein wichtiges Thema. Denn warum sollte man es als älterer Mensch nicht dürfen oder können: kurz zum Einkaufen fahren, Freunde und Verwandte besuchen, einen Ausflug machen usw. Es spricht auch nichts dagegen, denn Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ab 65 verhalten sich auf Schweizer Strassen grundsätzlich sehr sicher. Sie fahren selten alkoholisiert, sind weniger häufig nachts unterwegs, schnallen sich im Auto praktisch immer an und fahren kaum zu schnell. (Quelle)

Technologien, die bei der Mobilität helfen

Ausserdem stehen heute elektrische und elektronische/digitale Lösungen zur Verfügung, um Mobilität wiederherzustellen oder besser zu kontrollieren. Damit lassen sich zum Beispiel Stürze vermeiden. E-Bikes sind für Senioren und Seniorinnen eine wunderbare Alternative zu Velo, ÖV oder Auto. Deren Komfort ist inzwischen an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst worden. So sind sie zum Beispiel ohne Oberrohr konstruiert, damit das Auf- und Absteigen leichter fällt. Und man steht sicherer, wenn man denn mal stehen muss, etwa an einer Ampel oder einer Kreuzung. Auch die E-Bike-Geschwindigkeit ist angepasst, und eine gute Federung schont Bandscheiben und Becken. Eine weitere Mobilitätslösung für Seniorinnen und Senioren sind vierrädrige Elektrofahrzeuge, die ohne Führerschein gefahren werden können. Sie eignen sich ausgezeichnet, um damit zum Einkaufen zu fahren oder einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Auch sogenannte Senioren-Scooter (ebenfalls elektrisch angetrieben) erweitern den Aktivionsradius ungemein. Sie machen einen Besuch (ohne Unterstützung) bei Freunden oder Familie wieder möglich. So geben sie den älteren Semestern einen grossen Teil ihrer Selbstbestimmung zurück. Unterstützung gibt es auch, wenn man den Weg leichter finden will: «Google Maps Go – Navigation» zum Beispiel bietet GPS-Navigation mit detaillierter Routenführung. Die App kann mit Sprechkommandos (also ohne Berührung) bedient werden und ist auch für einfachere, ältere Smartphones geeignet. Für aktive und technisch ein wenig interessierte Seniorinnen und Senioren kann das sehr hilfreich sein.

Sicher unterwegs sein und eigene Verantwortung prüfen

Niemand will sich gern verletzen. Doch gerade im Alter kann einem ein Unfall sehr viel mehr anhaben als in jüngeren Jahren. Es kann auch schneller passieren, denn die eigenen Sinne und Fähigkeiten werden auch nicht besser, wenn man älter wird. Wie schnell man fährt, wie weit ein Ziel entfernt ist, wie man reagieren muss bei einem Zwischenfall oder einer ungewohnten Verkehrssituation: All das zu verarbeiten fällt vielen Seniorinnen und Senioren schwer. Und damit steigt das Risiko von (Verkehrs-)Unfällen. Doch soll all dies kein Grund sein, als älterer Mensch keine Mobilität mehr zu geniessen. Man muss einfach immer daran denken, welches die Risiken sind und wie man sie senkt oder vermeidet. Senioren und Seniorinnen sollten daher gelegentlich ihre Eigenverantwortung überprüfen: Stosszeiten (Autoverkehr) beachten, Fahrten in der Nacht oder bei starkem Regen eher vermeiden, zum Beispiel. Und wenn man zu Fuss unterwegs ist, dann nur mit gutem Schuhwerk und angemessener Kleidung. Auch der eigene körperliche und geistige Zustand sollte hin und wieder geprüft werden. So fühlt man sich auswärts und unterwegs einfach wohler. Tun wir das nicht alle?

Unterstützung, wenn die eigene Mobilität eingeschränkt ist

Mobilität kann man natürlich auch, nun ja, delegieren: Wenn ältere Menschen nicht mehr selber Auto fahren können oder wollen, gibt es da zwischenzeitlich einige sehr gute und kostengünstige Angebote. Hier eine kleine Auswahl: