Senioren beim Wandern

In Schweizer Haushalten passieren jedes Jahr rund 200 000 Sturzunfälle. Und mit zunehmendem Alter steigt bekanntlich das Sturzrisiko. Zwar ist auch bei jüngeren Menschen ein Stolperer oder Ausrutscher schnell passiert, doch hat er für Seniorinnen und Senioren meist gravierendere Folgen. Ein sichereres Zuhause ist also ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden und die Unabhängigkeit älterer Menschen. Mit einigen einfachen Massnahmen und Anpassungen können sie sich in ihrem Zuhause besser vor Unfällen wie Stürzen besser schützen. Überhaupt sollte wieder einmal gesagt sein, wie Sie daheim oder auf Reisen sicherer unterwegs sein können. In diesem Artikel finden Sie ein paar wertvolle Tipps und Tricks dazu.

Welche Gefahren im eigenen Haushalt lauern

Es lohnt sich für Seniorinnen und Senioren, Unfallursachen im eigenen Haushalt genauer anzuschauen. Vielfach genügen einige oft einfache Massnahmen, um die Gefahren zu verringern.

  1. Stolperer und Stürze sind mit Abstand die grössten Unfallrisiken zu Hause. So stürzen jedes Jahr rund 200 000 Menschen in der Schweiz daheim, besonders viele unter ihnen Seniorinnen und Senioren. Erster Ratschlag an sie (und natürlich auch an alle jüngeren Leute): Alles, was im Weg steht, wegräumen und versorgen. Ausserdem immer gutes Schuhwerk tragen und sich beim Treppensteigen wenn immer möglich gut am Geländer festhalten.
  2. Gabeln und Messer verursachen oftmals schlimme Stichverletzungen. Schnittwunden wiederum drohen von Glasscherben oder Deckeln von aufgeschnittenen Blechdosen – von Blech überhaupt. Ältere Menschen (vor allem diejenigen, bei denen die Augen nicht mehr so recht wollen) sollten besser um Hilfe bitten beim Umgang mit diesen Werkzeugen und Materialen. Dann können solche Wunden gar nicht erst entstehen.
  3. Auch kann man sich zuhause schnell einmal verbrühen oder Verbrennungen einfangen, sei es durch kochendes Wasser, an einer Herdplatte oder durch Feuer – und damit kann auch nur ein Streichholz gemeint sein. Wer diese Gefahren im Haushalt nicht mehr voll im Griff hat, sollte wenn möglich nicht zu stolz sein und um Hilfe bitten.
  4. Unfälle im Umgang mit Strom sind zwar nicht diejenigen, die im Haushalt am häufigsten auftreten – auch dank vieler technischer Verbesserungen in den vergangenen Jahren. Aber es sind diese Unfälle, die am öftesten tödlich enden. Wegen dieser hohen Sterberate dürfen Arbeiten an Elektroanlagen denn auch nur durch ausgebildete Elektrikerinnen und Elektriker ausgeführt werden. Auch für jüngere Personen sind Stromschläge gefährlich, doch ist die Sterberate im Speziellen bei Seniorinnen und Senioren deutlich höher. Also: Finger weg, wenn etwas Elektrisches kaputt ist, und Fachleute kontaktieren!
  5. Stichwort «Reparieren»: Auch das Heimwerken birgt eine Vielzahl von Risiken, zum Beispiel beim Arbeiten auf der Leiter, ob am Haus oder in der Wohnung, beim Treppengang hinunter in die Kellerwerkstatt, beim Heckenschneiden mit scharfer Gartenschere, beim Streichen der Zimmerdecke auf dem wackligen Schemel usw. Die meisten dieser Arbeiten kosten nicht derart viel, wenn man sie jüngeren, «fitteren» Personen oder Fachleuten überlässt. Vor allem kosten sie nicht die eigene Gesundheit, oder noch mehr …

Was es bei Ausflügen, Besuchen und in den Ferien zu beachten gilt

Bevor Seniorinnen und Senioren ihr Heim verlassen, egal wohin und für wie lange, sollten sie ein paar gute Ratschläge beherzigen:

  1. Kein Feuer, keine Hitze: Vergewissern Sie sich, bevor Sie die Wohnung oder das Haus verlassen, immer noch einmal ganz genau, dass auch sicher nirgendwo eine Kerze brennt, dass der Backofen und/oder der Mikrowellenherd ausgeschaltet ist, ebenso irgendwelche Elektroöfen oder Heizlüfter. Falls Ihr Zuhause über Rauchmelder verfügt: Jetzt sofort einschalten!
  2. Achtung, Strom: Sorgen Sie dafür, dass Leuchten, Schalter und Steckdosen draussen und dort, wo es auch nass werden kann (also im Bad und in der Küche) spritzwassergeschützt sind. Defekte Elektrogeräte: Nicht zuwarten, sondern möglichst schnell von einer Fachperson reparieren lassen. Und wenn Sie länger weggehen (zum Beispiel in die Ferien), ziehen Sie die Netzstecker möglichst aller Geräte im Haushalt, insbesondere beim Fernseher, dem Computer und anderer Unterhaltungselektronik.
  3. Heisse, Dampf erzeugende Geräte (z.B. Bügeleisen): Diese sollten sowieso nur eingesteckt sein, wenn man sie gerade verwendet. Sonst immer: Stecker raus!
  4. Vor dem Weggehen: Schliessen Sie alle Fenster und lassen Sie besser auch gleich die Rollläden herunter.
  5. Beim Weggehen: Können Sie die Haustüre doppelt abschliessen? Tun Sie es. Und hinterlassen Sie einen Ersatzschlüssel bei einer Vertrauens-/Bezugsperson im Haus.
  6. Wasser in Bad und Küche: Stellen Sie sicher, dass es abgestellt ist, bevor Sie Ihr Heim verlassen. Auch sollten der Geschirrspüler und die Waschmaschine nicht in Betrieb – noch besser: ausgesteckt – sein. Und die Wasserzufuhr abgestellt.
  7. Und dann der «Schluss-Check»: Schauen Sie noch einmal nach, ob Sie auch sicher Ihre Brille dabeihaben, den Hausschlüssel, das Portemonnaie und das Handy, wenn Sie eines besitzen. Eventuell benötigen Sie ja auch Hörgeräte. Diese sollten aber nicht nur mitkommen, sondern auch aufgeladen sein, ebenso wie Ihr Handy. Und Ersatzbatterien passen in die Handtasche oder ins Portemonnaie. Wenn wir gerade von Handy und Hörgerät sprechen: Sind Sie sicher, dass Ihr Festnetztelefon zuhause aufgelegt ist? Ich frage nur zur Sicherheit …

… und welche Hilfe das «Smart Home» leisten kann

Kein Zweifel: Mehr Sicherheit im Eigenheim erreichen und Unfälle vermeiden – das ist «gar nicht so ohne», wenn man sich die vorstehenden Checklisten durchliest. Das kann einige Seniorinnen und Senioren vielleicht etwas überfordern. Aber keine Sorge: Neben den Sicherheitsvorkehrungen, die Sie selber treffen können (und sollten), stehen Ihnen heute auch viele technologische Unterstützungssysteme zur Verfügung, die Ihnen helfen, sich sicherer zu fühlen. Mithilfe sogenannter «Smart Home»-Technologien können Sie beispielsweise Türen, Fenster und andere Bereiche Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung überwachen lassen, wenn Sie abwesend sind. Überwachungskameras und Bewegungssensoren zeichnen laufend das Geschehen im und ums Haus auf, erkennen verdächtige Aktivitäten senden Ihnen eine entsprechende Nachricht auf Ihr Handy. Für solche Technologien lassen Sie sich am besten von einer Fachperson für Haus- und Sicherheitstechnik beraten. Die Möglichkeiten sind gross, aber Sie sprengen den Rahmen dieses Blogs. Und auch mein Fachwissen. Bleiben Sie also gesund – und sicher, ob zu Hause oder auf Reisen!