Ein langes Leben – das wünschen sich sicher die meisten von uns. Und viele Menschen leben ja heute auch schön lang. Also müssen wir uns wohl neu überlegen, was Langlebigkeit überhaupt bedeutet, insbesondere für Seniorinnen und Senioren. Schnell wird uns dann bewusst, dass damit gar nicht mehr die Lebensdauer gemeint sein kann. Welches Alter jemand erreicht, ist weniger wichtig geworden. Vielmehr kommt es auf die Qualität und Erfüllung des Lebens im Alter an. Dafür gibt es nicht nur einen Grund: Verschiedene Faktoren können zusammen zu einem gesunden und glücklichen (und langen) Leben beitragen. Was zählt dazu?
Gesundheit und Wohlbefinden fördern das gesunde Altern
Langlebigkeit wie oben beschrieben hängt sicher einmal zusammen mit körperlicher Gesundheit. Diese lässt sich fördern durch eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und die Vermeidung von gesundheitsschädlichen Gewohnheiten. Doch auch die geistige Gesundheit spielt eine enorme Rolle bei Seniorinnen und Senioren. Wer seine «grauen Zellen» regelmässig beschäftigt (Spiele, Hobbys!), Kontakte zu Mitmenschen pflegt (nicht nur gleichaltrigen) und sinnvolle Dinge tut, bleibt länger leistungsfähig und fühlt sich ausgeglichener.
Soziale Beziehungen bleiben extrem wichtig
Langlebigkeit im Sinne von Lebensqualität hängt stark mit den sozialen Bindungen zusammen. Denn wer lebt schon gerne in Einsamkeit und Isolation? Um diese zu vermeiden, ist zwar schon etwas Eigeninitiative nötig. Aber wer sich «überwinden» kann, erhält so viel zurück: Freundschaften, die ein Leben lang halten, familiäre Unterstützung und das erfüllende Gefühl, einer wertvollen Gemeinschaft anzugehören. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen: Wer soziale Beziehungen pflegt, ist zufriedener und hat weniger Stress, bis ins hohe Alter.
Selbstbestimmung und Unabhängigkeit sind unabdingbar
Langlebigkeit heisst für viele Seniorinnen und Senioren aber auch, so lange wie möglich selbstständig und unabhängig zu bleiben. Dazu gehört nicht nur die Fähigkeit, tägliche Aktivitäten ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Sondern auch die ganz eigene Entscheidung, wie lange man letztlich leben will. Ein langes Leben wollen und alles dafür unternehmen – diese Philosophie ist genau gleich wertvoll wie die Einstellung: «Genug ist genug.» Allen Menschen muss es möglich sein, solche Entscheidungen zu treffen, ohne Wenn und Aber. Denn wer dies kann, hat Kraft. Seelisch, geistig und körperlich.
Engagement bringt Sinn und Erfüllung
Langlebigkeit finden viele ältere Menschen auf der spirituellen bzw. religiösen Ebene. Damit einher geht nicht selten das Engagement bei gemeinnützigen Aktivitäten, Doch ob vom Glauben getragen oder ganz einfach vom Interesse an Mitmenschen: Für Seniorinnen und Senioren, die sich so engagieren, ist nur schon das Weitergeben von Erfahrungen an jüngere Generationen sehr bereichernd. Sie erhalten dadurch nicht unbedingt ein längeres Leben, haben aber eindeutig mehr davon.
Mit Resilienz geht vieles einfacher
Langlebigkeit erfährt nicht zuletzt, wer mit den Veränderungen im Alter (z.B. Gesundheitsproblemen oder dem Verlust von Angehörigen) umgehen kann. Für ein langes und zufriedenes Leben ist deshalb ein Wort essenziell, das es sich zu merken lohnt: Resilienz. Wer diese Fähigkeit besitzt, zerbricht nicht an den Erschwernissen des Lebens und Alterns, sondern passt sich ihnen einfach «elastisch» an. Wie ein starker Baum, der sich im Sturm neigt, aber wieder zurückfedert, wenn der Sturm vorbei ist. Über Resilienz verfügt nicht jeder. Und sie ist so unterschiedlich, wie ältere Menschen es selbst sind. Aber man kann Resilienz erlernen und trainieren. Wer sie hat, lebt besser – und vielleicht auch länger!
Fazit:
Langlebigkeit hat gerade für Seniorinnen und Senioren mehr als nur mit einer hohen Anzahl an Lebensjahren zu tun. Es geht vielmehr darum, diese Jahre gesund, aktiv, sozial verbunden und erfüllt zu gestalten. Die Förderung von körperlichem und geistigem Wohlbefinden, sozialem Austausch und persönlicher Erfüllung trägt wesentlich dazu bei.
Hier noch ein paar Buchtipps zum Thema: